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"Alpenrallye 2019"

Superlative Adventure Club European Mountain Summit 2019 Nachlese 7.-10. September 2019

Von München an die Cote d’Azur in 4 Tagen lautet die Strecke der Mountain Summit. Gestartet wurde in Maxlrain in der Nähe Tuntenhausen/Rosenheim. Immerhin mussten 250 Autos Platz finden, welche sich auf den Weg nach St. Tropez machten. Ca. die Hälfte der Autos fuhr nach St. Tropez noch weiter bis nach Amsterdam. Es galt keine Autobahnen zu benutzen und kein Navigationssystem zu verwenden. Die Autos mussten mindestens 20 Jahre alt sein. Bis 2018 war das Kostenlimit noch bei max. 2500€, welches aber 2019 aufgehoben wurde. Somit sind auch sehr schöne und gepflegte Youngtimer mitgefahren. Mein Teamkollege Reinhard Decker aus Mödling und ich setzen wieder auf den bewährten Audi A6 Kombi Baujahr 1996 mit 140 PS. Und Pferdestärken konnten bei dieser Rallye nicht schaden. Immerhin galt es am Weg viele Pässe zu überqueren. Am ersten Tag ging es von Rosenheim über Innsbruck ins Ötztal in das Dreiländereck und es waren mehrere Pässe zu bezwingen. Die erste Tagesaufgabe war, Wasser aus einem deutschen Gewässer, einen österreichischen Tannenzapfen, einen italienischen Granitstein zu sammeln und sich barfuß mit den 3 Elementen in der Hand in ein Schneefeld zu stellen. Als weitere Tagesaufgabe galt es 2 vorgeschriebene Pässe mit Fotos zu dokumentieren. Der erste Pass war das Timmelsjoch und der zweite war das Stilfserjoch bereits in Italien. Der Weg vom Stilfserjoch nach Bormio war allerdings durch eine Gerölllawine gesperrt und auch am Stilfserjoch herrschte starker Schneefall, die Straßen waren aber gerade noch befahrbar. 
 
Wir fuhren daher über den Pass del Fuorn in der Schweiz nach Livigno, wieder in Italien, wo wir übernachteten. In der Nacht ging der anfängliche Regen in Schneefall über und am Morgen hatte es ca. 20cm geschneit, der Schnee blieb auch auf den Straßen liegen. Eine Herausforderung, den alle Autos waren mit Sommerreifen unterwegs. Wir hatten Schneeketten mit, die wir aber dank der guten Fahreigenschaften des Audi nicht benötigten. Da aber der Forcola de Livigno gesperrt war mussten wir wieder zurück in die Schweiz über Zernez nach St. Moritz fahren. Die Pässe des zweiten Tages und somit Tagesaufgaben waren der Splügenpass und der Pass San Bernardino. Am Splügenpass war zwar Schnee, aber die Straßen waren soweit frei. Als wir zur Auffahrt des San Bernhard Passes kamen, standen schon ca. 20 Autos von der Rallye vor dem geschlossenen Schranken. Nach einer halben Stunde warten und nachdem ein deutsches Auto über den Pass bei uns vorbeifuhr, entschlossen wir als Audi Classic Team, den Pass auf eigene Gefahr zu überqueren und sind am geschlossenen Schranken in der Wiese vorbeigefahren. Die Möglichkeit, eine Strafe von mehreren hundert Franken, nahmen wir in Kauf, den wir wollten weiterkommen. Warum der Pass gesperrt war, konnten wir nicht erfahren, wir befuhren den Pass ohne größere Vorkommnisse. Wir waren allerdings allein auf der Passstraße unterwegs. Es ging danach nach Lugano entlang des Lago Maggiore nach Vercelli in die Nähe von Valenza. Das Ziel des 2 Tages war die Villa Gropella in der Nähe von Valenza. In der Villa wurde die erste Party der Rallye gefeiert, da viele der Teilnehmer gecampt haben, nächtigten diese gleich vorort. Wir allerdings bevorzugten ein Zimmer in Alessandria. Am nächsten Tag wartete die härteste Passprüfung auf uns. Von Alessandria ging es nach Asti über Turin nach Susa. Der Colle delle Finestre ist zwar nicht der höchste, aber der schwierigste Pass. Eigentlich wird der Pass bevorzugt von geländegängigen Motorräder befahren, da die letzten 10km vor der Passhöhe unbefestigt sind und auch davor die Straße sehr eng ist. Überholen ist fast so gut wie unmöglich und beim Kolonnenfahren schluckt man den Staub des Vorderen. Aber auf der Passhöhe angekommen, wurden wir für alle Herausforderungen entschädigt. Eine wundervolle Aussicht erstreckt sich von der Passhöhe und auch der Blick auf das alte Fort ist die anstrengte Fahrt wert. Die französische Grenze war nicht mehr weit weg und so beschlossen wir uns den Sonderaufgaben zu widmen. Eine davon war, ein lebendiges Huhn ans Steuer des Rallyeautos zusetzen. Da Französischkenntnisse bei uns so gut wie nicht vorhanden sind und Italiener uns womöglich leichter verstehen, versuchten wir in einem der letzten Dörfer in Italien ein Huhn aufzutreiben. Nach den sprachlichen Schwierigkeiten, dass wir kein Huhn essen wollten, sondern nur ein lebendiges Huhn in unserem Auto fotografieren wollten, gelang die Übung. Auch die Sonderaufgabe „Louis de Funes“, einen französischen Gendarmen ans Steuer zu setzen und zu fotografieren gelang nach etwas Anfangsschwierigkeiten, nachdem der weibliche Gendarm erst zusagte, wenn ihr Gesicht nicht sichtbar sei. Die Top Gun Prüfung, das Rallyeauto mit einem Düsenjäger im Hintergrund zu fotografieren, gelang uns noch in Italien in der Nähe von Turin. Die Yetiprüfung wurde am Splügenpass „Auto mit Schnee und einem Yeti“ gespielt von mir, erledigt. Die Prüfung „Spiele mit einer Violine oder Geige am Dach deines Rallyeautos“ gestaltete sich wieder schwieriger. In Guillestre fand sich schließlich die Lösung indem wir eine Musikschule aufsuchten. Die Violinelehrerin kam nach Rücksprache mit einer Flötlehrerin um ca. 17 Uhr zum Unterricht und wir konnten davor das Foto mit mir und der Violine am Dach des Autos machen. Bevor wir in Guillestre übernachteten, überquerten wir noch den Col d’Izoard, dieser Pass wird auch von der Tour de France befahren. Die letzten zwei Pässe warteten am 4 Tag auf uns. Der Col de la Bonette ist mit 2820m die höchste Passstraße in Europa. Auf der Höhe angekommen war die Berghöhe in leichten Nebel gehüllt, für das Foto hat es trotzdem gereicht. Der letzte Pass vor dem Ziel, der zu dokumentieren war, war der Col de Turini, bekannt von der Monte Carlo Rallye. Im Gasthaus des Passes kann man die Geschichte der Monte Carlo Rallye auf den Fotos an den Wänden gut nachvollziehen. Der starke Regen und machte auch unsere Überquerung zur Rutschparty. In Nizza wurde das Foto „Rallyeauto vor einer Yacht“ gemacht und auch das Foto „Das Team in Tauchkleidung und den 2 ½ Orangen“. 

Da am letzten Tag ein Adriatief herrschte, hatte dies auch Auswirkungen auf unsere Veranstaltung. Der Zieleinlauf am Strand in der Nähe von St. Tropez war überschwemmt und der Zieleinlauf war weggeweht. Die Abschlussparty fiel somit fast ins Wasser, es gab fast keine trockenen Parkmöglichkeiten. Bei Pizza und Nudel und Getränken wurden die Erfahrungen der Teilnehmer ausgetauscht, auch mit dem Bloodhound Racing Team in ihrem VW GOLF VR6 aus Murau. Wir haben uns die Stimmung durch die Wetterkapriolen nicht vermissen lassen. Wir fuhren nach der Party nach Nizza und machten uns noch ein paar schöne Tage, bevor es wieder zurück in unsere schöne Heimat ging.